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- CSS Day Amsterdam
Kurz vor 9 Uhr war es soweit, der Master of Ceremony, Christian Heilmann, eröffnete den vierten CSS Day im Compagnietheater Amsterdam. Das Event war bis auf ein einziges Ticket ausverkauft und der Saal dementsprechend sehr gut gefüllt.
Den Anfang machte Paul Robert Lloyd mit seinem Vortrag über „Responsive Principles“. Er regte mit mehreren Fragen zum Überdenken der eigenen Arbeitsabläufe an und präsentierte beispielsweise für die Einbettung von unterschiedlichen Bildtypen einen Lösungsansatz.
Mit „Enhancing Responsiveness with Flexbox“ beschäftigte sich der Vortrag von Zoe Mickley Gillenwater. Sie zeigte, wie man mit Hilfe der Flexbox seinen Web-Auftritt einfach und schnell verbessern kann. Eine wichtige Rolle spielt dabei das sogenannte „Progressive Enhancement“, also das stetige Verbessern der Seite durch die Verwendung von neuen Technologien. Es ist dennoch nach wie vor wichtig, die Grundfunktionalität auch für ältere Browser noch gegeben sein sollte.
Einen genaueren Blick auf die Typographie im Web warf John Daggett. Für Webdesigner wirft die Darstellung von Schriften immer wieder Probleme auf. So sind Unterschneidungen und Ligaturen bei den meisten Browsern standardmäßig deaktiviert, was zu einem unregelmäßigen Schriftbild führt. Mit Hilfe der „@supports“-Regel kann das Rendern für Browser mit entsprechender Unterstützung aktiviert werden.
Clarissa Peterson erklärte die Problematik von Farben und deren Kontrast in ihrem Vortrag „Responsive Color“. Bei der Entwicklung sollte stets beachtet werden, dass die Webseite auch bei unterschiedlichen Lichtsituationen noch bedienbar bleibt. Das betrifft vor allem mobile Layouts die bei direkter Sonneneinstrahlung einen deutlich höheren Kontrast benötigen als die klassische Desktop-Version. Um diesen Schritt noch weiter optimieren zu können, wäre es wünschenswert den Helligkeitssensor des Endgeräts auslesen zu können.
Nach der Mittagspause mit leckeren Sandwiches und Nudeln gab Rachel Andrew einen Ausblick auf das in der Entwicklung befindliche „CSS Grid Layout“. Aktuell kann es nur im Chrome getestet werden, allerdings werden alle Browser-Hersteller dieses Feature integrieren, sobald es offiziell spezifiziert wurde. Durch die Verwendung von Templates können Layouts künftig einfacher entwickelt und gewartet werden.
Was sich alles mit Hilfe von SASS schnell und einfach realisieren lässt, zeigte Roy Tomeij in seiner Live-Demonstration. Angefangen bei einfach for-Schleifen über Sonnenstand-Simulationen bis hin zu in SASS definierte Raketen-Flugkurven. Es war sehr beeindruckend zu sehen, was mit relativ einfachen Mitteln alles möglich ist. Alle Beispiele lassen sich über GitHub abrufen.
Als Mitglied der W3C CSS Working Group konnte Elika J. Etemad bereits einige Erfahrung sammeln und demonstrierte in ihrem Vortrag „Defining auto“, wie komplex die Entwicklung von Style-Definitionen ist. So spielen bei dem Property-Wert „auto“ die verschiedenen Einheiten und Größen ein wichtige Rolle.
Abschließend philosophierte Stephen Hay unter dem Titel „Best practices“ über den Sinn und Unsinn von Frameworks und der Verwendung von diversen Entwicklungstools. Viele Frameworks sind nur für ganz spezielle Anforderungen entwickelt worden und daher für andere Projekte oftmals überhaupt nicht brauchbar. Der Entwickler sollte sich daher genau überlegen, welche Tools bei einem Projekt nützlich sind und welche den Aufwand nicht wert sind.
Insgesamt eine sehr interessante und lehrreiche Veranstaltung mit aufschlussreichen Gesprächen. Auch hat mir das Sammeln von Fragen über Twitter (#cssdayQ) während der Präsentation für die direkt im Anschluss folgende Fragerunde sehr gut gefallen.
Bilder und Text: Daniel Potthast
Anmerkung: Die hier verwendeten Fotos dürfen gerne kostenfrei verwendet werden! Wir freuen uns über eine Quellenangabe.